Vorträge 2017

Montag, 16. Januar 2017
From Africa to Asia, from desert to forest: the plant ecology of Israel
Tamir Klein, State of Israel; Ministry of Agriculture and Rural Development
Israel is a small country (20,770 km2) and about 50% desert, but rich in plant diversity. The flora of Israel comprises 2,272 different wild species, 56 of which are national endemics. The floral richness is due to Israel’s geographical position between Africa and Asia, where four phytogeographical regions intersect: the Mediterranean, the Irano-Turanian, the Sudanian and the Saharo-Arabian. Steep geomorphological and ecological gradients rise from the sea, range over lush green arboreal mountains and descend to extreme desert around the Dead Sea, the lowest point on land. In addition, the long co-evolution of the local flora with human culture yields a rich and diverse annual and antipastoral flora well adapted to disturbed habitats.

Montag, 30. Januar 2017
Die Pflanzenwelt der Insel Kythera – ein floristisches Bindeglied zwischen Peloponnes und Kreta
Alex Kocyan, Universität Potsdam, Deutschland
Auf der Insel Kythera, die zusammen mit Antikythera, Kreta, Kasos, Karpathos und Rhodos den südägäischen Inselbogen bildet, finden sich rund 1000 Pflanzenarten. Dies obwohl die Insel nur gerade einmal 279 km2 gross ist und mit einer maximalen Höhe von 504 m.ü.M. keine hohen Berge aufweist. Die rund 31 mal grössere Insel Kreta beherbergt nur ungefähr die doppelte Anzahl an Arten. Ziel dieses Vortrags ist es, die verschiedenen Vegetationstypen von Kythera vorzustellen, die Florengeschichte der letzten 18 Millionen Jahre dieser im Vergleich zu Kreta botanisch wenig erforschten Insel darzulegen und aus unserer Forschung zu berichten, die zu erklären versucht, weshalb es zu dieser relativ grossen pflanzlichen Diversität auf Kythera kommt.

Montag, 6. Februar 2017
Botanische Streifzüge durch die Balearen
Ursula Tinner, Gossau, Schweiz
Mallorca, die Hauptinsel der Balearen, hat sehr viel mehr zu bieten als billige Hotel- und Alkoholpreise. Die landschaftliche Schönheit der Insel offenbart sich jedem, der auf Wanderwegen unterwegs ist. Auch botanisch gibt es auf den Balearen viel Interessantes zu entdecken.

Montag, 20. Februar 2017
Die Flora von Südtirol – phytogeographischer Schmelztiegel im Zentrum der Alpen
Thomas Wilhalm, Naturmuseum Südtirol, Bozen, Italien
Südtirol weist mit einer Landesfläche von 7400 km² und rund 2600 Taxa eine vielfältige Gefässpflanzenflora auf. Neben dem ausgeprägten Relief mit tief eingeschnittenen Tälern (ab 200 m Meereshöhe) und hohen Gebirgszügen (bis 3900 m) ist dafür v.a. die zentrale Lage im Alpenraum am Schnittpunkt zwischen Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum, sowie west- und ostalpischem Florengebiet verantwortlich. Unter den pflanzengeographischen Besonderheiten sticht der relativ hohe Anteil arktisch-alpiner, borealer und pontischer Elemente hervor. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Flora von Südtirol und seinen Besonderheiten.

Montag, 6. November 2017*
Wie entwickeln sich die Biotope von nationaler Bedeutung? Die Vegetation gibt Auskunft.
Ariel Bergamini, WSL, Birmensdorf
Die Biotope von nationaler Bedeutung (Moore, Trockenwiesen- und weiden, Auen, Amphibienlaichgebiete) gelten als die Kronjuwelen der Schweizer Schutzgebiete. Doch entwickeln sich diese Biotope trotz ihres gesetzlichen Schutzes gemäss den Zielen des Naturschutzes? Können sich z. B. seltene Pflanzen in den Gebieten halten oder sterben sie trotz Schutz nach und nach aus? Diesen Fragen geht ein langfristiges Monitoringprojekt nach, bei dem Vegetationserhebungen eine zentrale Rolle spielen.

Montag, 20. November 2017
Vom Paradies zum Botanischen Garten
Verena Wiemken und Thomas Boller, Universität Basel
Im biblischen Garten Eden lebten Adam und Eva in einer symbiotischen Einheit mit der Natur. Seit dem Sündenfall sehnen sich die Menschen nach dem Paradies zurück und versuchen, es in einer kleinen Form nachzubauen, wie uns jedes Blumenfenster und jeder Bauerngarten beweist. Seit dem Biss in den Apfel ist der Mensch aber auch von einem Entdeckungsdrang geprägt, und der Anspruch ans Paradies wurde besonders seit der Entdeckung der Neuen Welt immer grösser – es sollte alle bekannten Pflanzen der Welt umfassen. Aus diesem Streben heraus entstanden die Botanischen Gärten als Hort für wissbegierige Pflanzenliebhaber; sie sind aber auch Orte der Begegnung, Besinnung und Poesie.

Montag, 4. Dezember 2017
Flower Power aus Kalifornien
Beat Fischer, BAB – Büro für Angewandte Biologie, Bern
Kalifornien gilt nicht nur als Geburtsort der Flower Power Bewegung, sondern auch als botanischer Hotspot. Rund 6'300 einheimische Arten gedeihen im drittgrössten US-Bundesstaat. Dazu zählen mit dem Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) der höchste, mit dem Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) der mächtigste und mit den Langlebigen Kiefern (Pinus longaeva) die ältesten Bäume der Erde. Der farbige Blumenstrauss führt uns ins nebelreiche Küstengebirge, zur imposanten Gebirgsvegetation der Sierra Nevada und ins Tal des Todes (Death Valley) mit seiner beeindruckenden Wüstenflora.

Montag, 11. Dezember 2017
Westöstliche Flora im Hochland von Armenien
Stefan Eggenberg, Info Flora, Bern
Das kleine Armenien (rund zwei Drittel so gross wie die Schweiz) im südkaukasischen Hochland hat mit fast 3400 Pflanzenarten eine unglaubliche Artenvielfalt. Sie setzt sich zusammen aus Arten mediterraner, europäischer und asiatischer Florenregionen. Das Land zeigt daher nicht nur kulturell, sondern auch botanisch seine Brückenfunktion zwischen Orient und Okzident. Mit einprägsamen Pflanzen-, Vegetations- und Landschaftsbildern wird die Vielfalt des armenischen Hochlandes näher gebracht.