Samstag, 1. Mai 2021
Lägern – Gratvegetation im östlichsten Jura
Die Exkursion findet statt – bitte Massnahmen betreffend Covid19 beachten
Treffpunkt: 09:27 Bushaltestelle Regensberg (Bern ab 7.31 Uhr)
Rückreise: ca. 17 Uhr ab Bahnhof Baden (z.B. 16.47 Uhr oder 17.22 Uhr)
Leitung: Jonas Brännhage und John Spillmann
Der Frühling ist eine herrliche Zeit für die interessante Gratvegetation der Lägern – dem östlichsten Ausläufer des Kettenjuras. Wir starten in Regensberg (ZH) und es ist – gutes Wetter vorausgesetzt – vorgesehen, den ganzen Grat bis nach Baden (AG) abzulaufen. Nach dem gemächlichen Anstieg durch die Buchen- und Mischwälder der Lägern-Ostseite erreichen wir via Hochwacht bei den Gratfelsen der Burgruine Alt Lägern, einem klassischen Standort der Zürcher Botaniker (z.B. Saxifraga paniculata). Dann führt uns ein Abstecher noch vor der Mittagpause zum ersten Höhepunkt der Exkursion: Die steil gestellten Schichten der Pfiffenrütiflue mit ihren offenen Felshalden bieten zahlreiche bemerkenswerte und seltene Pflanzen (darunter typische Jura- und Felspflanzen). Einige Arten wachsen im Kanton Zürich nur hier (z.B. Alyssum montanum, Lilium bulbiferum subsp. croceum, Buglossoides purpurocaerulea). Wir hoffen auch auf andere sehr seltene Arten wie Lathyrus heterophyllus. Danach wandern wir weiter auf dem Grat entlang nach Westen, wo wir auf weitere Arten wie Bupleurum longifolium, Viola mirabilis oder Allium lusitanicum hoffen. Falls die Zeit reicht, schauen wir auch kurz hinein in die schattige Nordseite mit ganz anderer Vegetation. Eine grossartige Aussicht bietet sich dann vom Burghorn (Kantonsgrenze). Nochmals sehr spannend wird es im Bereich Oberhäuli: hier stellen die markanten Gratfelsen ob Wettingen und Baden die botanischen Glanzpunkte des Nachmittags dar (die speziellen Arten des Westgrates werden hier nicht verraten). Jedoch ist der Grat dort stellenweise schmal und z.T. relativ steil und steinig. Eine gute Trittsicherheit sowie eine gewisse Schwindelfreiheit sind hier deshalb erforderlich. Für diejenigen, die sich diese nicht ganz ungefährliche Route über den Westgrat nicht zutrauen, bieten wir eine botanisch ebenfalls gute, aber ganz gefahrlose Alternative: Abstieg hinab über die reichen Magerwiesen (TWW-Flächen) bei Buessberg, und weiter durch die Rebberge und unterhalb Schartenfels durch, wo sich die Gruppen beim Schloss wieder treffen. Es bleibt dann der kurze der Abstieg zum Bahnhof nach Baden. Eingegangen wird auf die Bedeutung der Lägern für die Flora des Kantons Zürich, die floristischen Besonderheiten des Lägerngebietes im weiteren Sinne und im Zusammenhang auf interessante pflanzengeografische Aspekte. Es wird aufgezeigt, dass sich die Flora und Vegetation der Lägern in den letzten Jahrzehnten aufgrund veränderter Nutzung gewandelt hat.
Strecke: 11.1 km, 388 m Aufstieg und 596 m Abstieg, 3.20 h reine Wanderzeit
Mitnehmen: Lupe + Feldstecher (falls vorhanden), gute, feste Schuhe, ev. Wanderstöcke, Regenschutz, Zwischenverpflegung. Die Lägern ist Zeckengebiet -> allenfalls Zeckenschutz mitnehmen.
Weitere Infos: Verpflegung aus dem Rucksack; unterwegs besteht am Vormittag auf der Hochwacht auch die Möglichkeit für eine kurze Rast im dortigen Bergbeizli (falls dann geöffnet). Eine Einkehrmöglichkeit besteht sonst erst ganz am Ende der Exkursion.
Karten: Landeskarten 1 : 25'000 Bülach 1071 und Baden 1070
Kontakt für Notfälle: 078 864 94 28 (Jonas Brännhage)
Durchführung bei jedem Wetter! Ev. mit Programmanpassung
Samstag / Sonntag 15. / 16. Mai 2021
Dies Botanicae auf dem Herzberg (Asp ob Aarau)
Bitte beachten: Die Dies Botanicae wurden abgesagt!
Unentgeltliche Annulationsfrist bis am 20. April für auf dem Herzberg reservierte Zimmer.
Samstag 22. Mai 2021, 14.-17. Uhr
BBG-Pflanzenbeschriftungsaktion
Der Anlass findet statt!
Treffpunkt: Grosse Schanze, Bern
Auf einem gemeinsamen Spaziergang durch das Länggassquartier beschriften wir mit Kreide Pflanzen, die am Wegrand wachsen, mit ihrem Namen, um auf die Pflanzenvielfalt in der Stadt aufmerksam zu machen.
ACHTUNG: Anmeldung bis am 15. Mai unter folgender Email.
Der Anlass findet nur bei trockenen Verhältnissen statt. Über die Durchführung
wird am 20. Mai entschieden.
Samstag, 29. Mai 2021
Arten trockener Jura-Wälder und Waldränder
Die Exkursion findet statt – Maskenpflicht wenn die vorgeschriebenen Abstände nicht eingehalten werden können
Treffpunkt: 10. Uhr, Bahnhof Corcelles (Bern ab: 8.35 Uhr)
Rückreise: 16. Uhr, Bahnhof Corcelles (Bern an: 17.26 Uhr)
Leitung: Hannah Inniger und Stefan Eggenberg
An diesem Tag bewegen wir uns in der Gegend um die Rochers du Droit. Der Weg führt von Corcelles durch Trockenwiesen an Waldrändern vorbei hinein in das Waldreservat Raimeux in einem Rundweg zurück nach Corcelles. Am Fuss des Raimeux haben die Waldbesitzer schon seit langer Zeit die Forstwirtschaft eingestellt. Gebüsch hat ehemals unterhaltene Wiesen erobert, der Wald wurde dicht und dunkel. Um die wertvollen Lebensräume vieler Pflanzen- und Tierarten wiederherzustellen und zu erhalten wurde der Wald neu strukturiert. Heutzutage sind dort Prioritäre Arten wie Genista pilosa, Orchis morio und Ophrys apifera zu finden. Hannah’s Masterarbeit zum Thema Prioritäre Arten in der Region Moutier hat gezeigt, dass viele der Prioritären Arten in den letzten 15 Jahren lokal verschwunden sind, auch innerhalb von Schutzgebieten. Machen wir uns mit vielen Augen auf die Suche nach diesen Raritäten! Auf unserer Suche werden wir natürlich auch die Augen offen halten für die Arten trockener Jura-Wälder, Trockenwiesen und die Flora der Jurafelsen.
Strecke: ca. 4 km mit je ca. 400 m Auf- und Abstieg, reine Wanderzeit ca. 2.5h.
Kontakt für Notfälle: 079 406 80 89 (Hannah Inniger)
Samstag, 19. Juni 2021
Die Gipfelflora des Chasserals, eine Flora Patenschaft
Treffpunkt: 9.54 Uhr Busstation Chasseral, Hôtel (Abfahrt in Bern: 8.12 Uhr)
Rückreise: 16.06 Uhr Chasseral, bif. Mét. de l'Isle (Ankunft in Bern: 17.48 Uhr)
Leitung: Christoph Käsermann, Nora Rieder
Nebst der hoffentlich atemberaubenden Aussicht wartet der Chasseral mit einer einzigartigen Gipfelflora auf. Christoph Käsermann verrät uns, wo entlang des Grates botanische Highlights wie Milchweisser Mannsschild (Androsace lactea), Flaumiger Seidelbast (Daphne cneorum) oder Alpenelemente wie das Narzissenblütige Windröschen (Anemone narcissiflora) zu finden sind. Nebst dem «klassischen Exkursionsteil» können die Teilnehmenden an dieser Exkursion aktiv mitwirken. Gemeinsam sind wir auf der Suche nach dem Grossblütigen Sandkraut Arenaria grandiflora entlang dem langgezogenen Gipfelgrat. Diese Population wird im Rahmen des Projekts «Flora Patenschaften» seit Jahren ± regelmässig kartiert. Ziel des Freiwilligenprojektes ist es, solche seltenen und gefährdeten Arten kontinuierlich zu überwachen. So können negative Entwicklungstrends frühzeitig erkannt und entsprechende Schutzmassnahmen ergriffen werden. Wir sind gespannt, in welchem Zustand sich die Population aktuell befindet.
Nach der Patenschaft gehen wir auf die Suche nach weiteren typischen Spezialitäten des Chasserals wie das Langblättrige Hasenohr (Bupleurum longifolium), das Jura-Leinkraut (Linaria alpina ssp. petraea), den Blassgelben Schöterich (Erysimum ochroleucum) oder einer speziellen Form von Godets Witwenblume.
Je nach Zeit und Witterung schliessen wir die Exkursion mit einen Blitzinventar im oberen Teil des grossen Waldgebiets „La Jeure“ ab. Für dieses 100×100m Quadrat liegen praktisch keine Fundmeldungen vor. Gemeinsam werden wir dies ändern und das Quadrat genau absuchen, jeder auf seinem Niveau. Je nach Wunsch der Teilnehmenden werden wir Gruppen bilden. Wir hoffen auf viele botanische Überraschungen!
Moderate Wanderung (ca. 5 km). Die Exkursion findet nur bei «brauchbarem» Wetter statt (keine Gewittergefahr oder Dauerregen). Bei Absage werden alle angemeldeten Personen per Mail und SMS informiert.
Mitnehmen: neben dem üblichen (siehe unten) FlorApp fürs Blitzinventar
Kontakt für Notfälle: 076 222 31 10 (Nora Rieder)
Samstag, 26. Juni 2021
Geschichtliches und Geschichten – AHV-Rundgang im Juragarten Weissenstein
Treffpunkt: 10.50 Uhr Talstation Weissenstein Bahn (Abfahrt in Bern: 9.35 Uhr)
Rückreise: ca. 16.00 Uhr ab Weissenstein Bergstation (letzte Verbindung 17.45 Uhr, Ankunft in Bern: 19.11 Uhr)
Leitung: Regine Anderegg und Brigitta Ammann
Der Juragarten Weissenstein ist ein wahres Bijou und eignet sich besonders für Leute, die Freude am Jura und seiner Flora haben, aber keine langen Bergtouren mehr unternehmen können. Die Gondelbahn bringt die Gäste denn auch fast in den Garten, welcher die typischen Lebensräume und Pflanzen des Juras als Thema hat. Seit einigen Jahren hat Regine Anderegg gemeinsam mit vielen HelferInnen den Garten wieder zum Leben erweckt und es können hier sehr viele selten Arten und typische Jurapflanzen bewundert werden. Geschichtlein zu diesem Garten weiss Regine schon eine ganze Reihe zu erzählen. Brigitta Ammann, unsere ehemalige Präsidentin der BBG, muss man nicht vorstellen und dass sie ein wandelndes Lexikon ist und die besten Geschichtlein zur Vegetationsgeschichte erzählen kann, das wissen wir alle. Was aber die meisten von uns nicht kennen, ist die Geschichte des Juras. Wie fand die Besiedelung des Juras nach der letzten Eiszeit statt? Welche Arten sind zuerst gekommen? War das alles früher oder später als im Alpenbogen? Solche und ähnliche Fragen wird Brigitta sicher gerne und gut beantworten.
Diese Exkursion ist für alle, die zwar immer noch gerne botanisieren, aber vielleicht nicht mehr so gut zu Fuss sind. Es gibt absolut keine Strecke zu bewältigen, sondern es handelt sich nur um ein informatives Schlendern durch den wunderschönen Juragarten.
Mitnehmen: Genügend Getränke und Picknick (es gibt sonst auch gleich ein Restaurant nebenan), der Witterung angepasste Kleidung und Sonnenschutz.
Samstag, 3. Juli 2021
Balmfluehchöpfli – eine echte Gratwanderung
Treffpunkt: 9.50 Uhr Talstation Weissenstein Bahn (Abfahrt in Bern: 8.35 Uhr)
Rückreise: ca. 17.00 Uhr ab Weissenstein Bergstation (letzte Verbindung 17.45 Uhr, Ankunft in Bern: 19.11 Uhr)
Leitung: Jonas Lüthy
Jonas Lüthy zeigt uns auf dieser Exkursion seinen Hausberg. Zunächst geht es mit der Gondelbahn bis zur Mittelstation – von da aus auf einer richtigen Gratwanderung zum Balmfluechöpfli. Achtung, auch wenn man auf dieser Exkursion nicht klettern muss, so sollte man doch schwindelfrei sein. Auf dem Balmfluechöpfli ist Sideritis hyssopifolia und Asperula nelreichii zu bestaunen. Zudem wird Jonas über die Schutzmassnahmen gegen die Gämsen berichten, die in diesem Gebiet erfolgreich umgesetzt werden konnten – es haben sich am Balmfluehchöpfli wunderschöne Felsrasen regeneriert. Weitere Arten die hier vorkommen sind Heracleum juranum, Daphne alpina und Dianthus gratianopolitanus.
Zum Abschluss des Tages geht es noch zur Bergstation des Weissensteins, wo der Jura-Garten seit wenigen Jahren wieder reaktiviert wurde und wo nun zahlreiche typische Jurapflanzen bestaunt werden können.
Mitnehmen: Genügend Getränke und Picknick, der Witterung angepasste Kleidung, gutes Schuhwerk, Sonnenschutz.
Kontakt für Notfälle: 076 439 19 29 (Jonas Lüthy)
Samstag, 21. August 2021
Zu Besuch bei Aconitum anthora auf der La Dôle
Treffpunkt: 10.08 Bahnstation La Givrine (Bern ab 7.34)
Rückreise: St. Cergue ab 17.32 (Bern an 19.56)
Leitung: Adrian Möhl
Die Reise zur La Dôle ist zwar lange – aber diesen letzten Gipfel auf der Schweizer Seite müssen wir unbedingt in die Jura-Exkursionsliste einfügen. Auf die La Dôle kann man zwar den ganzen Sommer reisen, aber zum Sommerende ist eine Art hier ganz besonders schön: der Gift-Eisenhut (Aconitum anthora). Wer ihn sehen will, kommt um einen längeren Marsch nicht herum und diese Exkursion ist deshalb auch eher für die «Sportabteilung» der BBG. Es müssen mehr als 500 Höhemeter erwandert werden (500 rauf und ebenso viele runter, das Ganze auf 11 Kilometer). Auf dem Gipfel gibt es nicht nur eine wunderbare Weitsicht, es sind hier auch sehr viele äusserst seltene Arten zu bewundern. Jetzt im Spätsommer sind wahrscheinlich viele schon verblüht – aber das vegetative Bestimmen hat auch seinen Reiz. Der äusserst seltene und wunderschöne Gift-Hahnenfuss hat nun aber seine Hauptblütezeit und wird ziemlich sicher in Vollblüte sein. Dazu gibt es sicher auch ein paar deftige Mordgeschichten aus der Giftpflanzenküche – bleibt nur zu hoffen, dass der Abstieg nach St. Cergue nach all den Seltenheiten und den viele Geschichten nicht zu mörderisch wird (Adis sportliche Heimwege sind ja schon fast legendär…).
Mitnehmen: Genügend Getränke und Picknick, der Witterung angepasste Kleidung, gutes Schuhwerk, Sonnenschutz, falls vorhanden: Lupe.
Kontakt für Notfälle: 079 722 75 24 (Adi Möhl)