Samstag, 25. Mai 2019
Verweifelt gesucht: zart, lila und silberhaarig…
Mission Matthiola – auf der Suche einer längst Verschollenen
Treffpunkt: 10.30 Uhr, Bahnhof Mörel (Bern ab: 9.06 Uhr)
Rückreise: 16.57 Uhr, Mörel ab (Bern an: 18.24 Uhr)
Leitung: Adrian Möhl, Info Flora und Botanischer Garten Bern
Die Walliser Levkoje gehört zu den ganz hübschen Pflanzen in der Schweizer Flora. An vielen Stellen, an denen sie früher gefunden wurde, ist sie seit langer Zeit nicht mehr nachgewiesen worden. Info Flora rückt mit den „Missionen“ Arten, die länger in einem Gebiet nicht mehr nachgewiesen wurden, in den Mittelpunkt. Solche Missionen sind die perfekte Entschuldigung in Gebieten zu botanisieren, die ohnehin spannend sind. Selbst wenn die gewünschten Pflanzen nicht immer gefunden werden, so macht die botanische Schatzsuche doch immer viel Spass, und man entdeckt dabei auch viele weitere Arten und Unerwartetes. Auf einer gemeinsamen Exkursion suchen wir nach der hübschen Walliserin, schauen uns aber alles an, was am Wegrand wächst. Diese Exkursion ist nur für Leute mit guter Kondition geeignet: Es müssen 500 Höhenmeter erklommen werden und wir suchen zum Teil auch im unwegsamen Schotter nach der Art.
Stecke ca. 6 km, reine Wanderzeit ca. 2 h 40
Samstag, 22. Juni 2019
Die Alpenpflanzen am Napf – 90 Jahre nach Werner Lüdi
Treffpunkt: 09.40 Uhr, Mettlenalp (Bern ab: 08.36 Uhr)
Rückreise: 16.14 Uhr, ab Mettlenalp (Bern an: 17.26 Uhr)
Leitung: Michael Jutzi, Info Flora
Der Napf ist seit langem für seine Alpenpflanzenvorposten berühmt. Diese wurden 1928 von Werner Lüdi detailliert beschrieben. Später haben Botaniker wie Heinrich Gerber oder Josef Aregger viele Angaben beigetragen. Seit mehreren Jahren untersucht Michael Jutzi intensiv die Napf-Flora mit ihren Alpenpflanzen. Viele der vor 90 Jahren festgestellten Arten wie Saxifraga oppositifolia, Linaria alpina subsp. petraea, Athamanta cretensis oder Ranunculus alpestris sind immer noch häufig. Sie haben ihr Refugium in den unzugänglichen Nagelfluhfelsen, lassen sich aber da und dort auch vom Weg aus bewundern. Andere, vor allem Arten magerer Weiden, sind verschwunden oder warten noch auf ihre Wiederentdeckung. Vielleicht tauchen ja auf dieser BBG-Exkursion dank vieler aufmerksamer Augen Pseudorchis albida, Botrychium lunaria oder Polygonum viviparum wieder auf. Nicht verpassen werden wir natürlich Heracleum austriacum, die hier das einzige Vorkommen in der Schweiz hat und uns vielleicht schon ihre ersten Blüten zeigt.
Samstag, 13. Juli 2019
Schwantenau: Moorpflanzen in der Bilderbuchlandschaft
Treffpunkt:10.30Uhr, Biberbrugg (Bern ab: 8:32 Uhr)
Rückreise: 16:07 Uhr, Biberbrugg (Bern an:17:58 Uhr) (oder auch eine Stunde später)
Leitung: Nina Richner, FORNAT AG
Auf einem Spaziergang in einer wunderschönen Moorlandschaft erkunden wir die floristischen Spezialitäten der Hoch- und Flachmoore. So finden wir am Wegesrand die typischen Hochmoor-Arten wie der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia), die Gemeine Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) oder die Rosmarinheide (Andromeda polifolia). Auch wenn im Hochmoor über lange Zeit Torf abgebaut worden ist, können wir mit etwas Glück noch Spezialitäten wie das Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica) oder den Strauss-Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora) finden. Bis auf einen kurzen, knackigen Abstieg am Schluss der Exkursion, ist die Strecke sanft ins Gelände gelegt.
Stecke ca. 8 km, reine Wanderzeit ca. 2 h
Samstag, 27. Juli 2019
Versteckte Kleinode am Brienzer Grat
Treffpunkt: 8.30 Uhr, Talstation Brienzer Rothorn Bahn (Bern ab: 7.04 Uhr)
Rückreise: Lungern ab 17.05 Uhr (Bern an: 19.00 Uhr)
Leitung: Willy Müller
Mit der nostalgischen Dampfeisenbahn fahren wir auf das Brienzer Rothorn. Von dort wandern wir über den Brienzer Grat zum Turren. Dabei begeistert nicht nur die einmalige Rundumsicht auf Brienzer- und Thunersee und die gesamten Schweizer-Alpen. Die Gratwanderung führt uns an Rasen, Felsfluren, Windkanten und Schutthalden vorbei, die einen breiten Einblick in die Kalk-Flora der Schweizer Alpen erlauben. Mit dabei sind einige botanische Leckerbissen wie der Berg-Pippau (Crepis bocconei), Oeders Läusekraut (Pedicularis oederi) oder Hallers Margerite (Leucanthemum halleri). Und in der ganzen Schweiz nur hier wächst weiss blühend der auf Kalkschiefer-Schutt spezialisierte Seguier-Hahnenfuss (Ranunculus seguieri).
Diese Exkursion ist nur für Leute mit guter Kondition geeignet. Die Wanderung beginnt auf dem Brienzer Rothhorn auf 2300 m und endet auf der Bergstation Turren auf 1550 m.
Stecke ca. 10 km, reine Wanderzeit ca. 3.30 h.
Samstag, 10. August 2019
Fafleralp (Löstschental VS): Auf (vielleicht) hoffnungsloser Suche nach Botrychium simplex…
Start: Postautohaltestelle Fafleralp, 9.40 Uhr
Ende: Postautohaltestelle Fafleralp, 16:18 Uhr
Anreise: Bern ab 7:39 Uhr
Rückreise: Bern an 18:21 Uhr
Leitung: Ralph Imstepf
Taleinwärts nach dem grossen Parkplatz der Fafleralp erstreckt sich eine vielfältige Gebirgslandschaft mit hochalpinem Flair. Das Gletschervorfeld wird mit dem Rückzug des Langgletschers immer grösser – diverse Sukzessionsstadien säumen die noch junge Lonza. Neben reiferen Stadien mit Lärchenwäldern und verschiedenen alpinen Rasen und Zwergstrauchheiden bildet die Landschaft mit zahlreichen Bachläufen, Quellfluren und Kleinseggenrieden ein Eldorado für Sumpfpflanzen. 2001 konnte der ach so oft vergebens gesuchte Einfache Traubenfarn in einem solchen Lebensraum festgestellt werden. Der Standort wurde in der Folge durch ein Hochwasser zerstört – eine erneute Nachsuche an besagter Stelle, verspricht vielleicht Erfolg…
Samstag, 26. Oktober 2019
Moose und Flechten an Stadt- und Waldbäumen – Zeigerorganismen für Umweltbedingungen und -veränderungen
Treffpunkt: Bushaltestelle Güterbahnhof, 9:18 Uhr (Bern ab: 9:11 Uhr mit Bus 101)
Rückreise: Exkursionsende im Bremgartenwald ca. 16 Uhr. Rückreise individuell, z. B. Bushaltestelle Neufeld
Material: Lupe (obligatorisch, sonst sieht man nichts)
Leitung: Steffen Boch, Ariel Bergamini, beide WSL
Friedhöfe sind bekannt für ihre hohe Vielfalt an Organismen und von unterschiedlich genutzten Habitaten. Auch die Pflanzenartenvielfalt des Bremgartenfriedhofs erwies sich bei der Bestandsaufnahme des Floreninventar Bern als überdurchschnittlich. Seine Alleen mit verschiedenen Baumarten in unterschiedlichen Altersklassen sind zudem Lebensräume einer Vielzahl von Moosen und Flechten. Auch der angrenzende Bremgartenwald bietet viel, da dort ein Mosaik aus unterschiedlich genutzten Wäldern und Forsten mit unterschiedlichen Baumartenzusammensetzungen zu finden ist. Besonders die alten Bäume in luftfeuchter Lage in der Nähe des Glasbrunnens sind für ihre spezielle Moos- und Flechtenflora bekannt. Ob wohl die im Mittelland seltene Gewöhnliche Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) noch zu finden ist? Auf dieser für Einsteiger konzipierten Exkursion zeigen wir häufige Moose und Flechten und gehen auf ihr Potential zum Erkennen von Luftgüte und Umweltbedingungen ein.