Montag, 01. Dezember 2025
In 30 Jahren entsteht wieder ein tropischer Regenwald
Peter Neuenschwander
In Benin, Westafrika, sind nur 2% der Landesfläche mit Regenwäldern bedeckt, welche nach den Eiszeiten vom Kongo und von ‘Upper Guinea’, (Côte d’Ivoire etc.) her entstanden sind. Vor 30 Jahren kaufte ich 14 ha landwirtschaftliches oder bachliegendes Land, sowie zwei heilige Wälder. Mit Wissenschaftlern des IITA und der lokalen Universität bereicherte ich die entstehenden Wälder mit Pflanzen aus Benin und siedelte auch wieder die seltenen Rotbauch-Affen an. Heute ist dieser Wald zu einem Vorzeigewald geworden, ein Beispiel zur Renaturierung von Wäldern im UNESCO Welterbe ‘Ouémé Foodplain’. Er beherbergt 590 Pflanzenarten, davon über 250 eingeführte; 59 sind auf der Roten Liste, 12 davon kritisch bedroht (nach IUCN Kriterien), wie auch die zwei Gruppen von wilden Rotbauchaffen. Die verschiedenen Wälder dieses ‘Sanctuaire des Singes’ schützen auch andere Affenarten, Antilopen, Schleichkatzen, grosse Nager, und viele Vögel, Reptilien, und Insekten und ziehen wöchentlich Besucher aus aller Welt an. Der Umgang mit der lokalen Bevölkerung wird erleichtert durch meine Aufnahme in verschiedene Vodun-Kulte, bleibt aber herausfordernd.
Montag, 08. Dezember 2025
Die Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen sind vom Weltall aus sichtbar
Sabine Rumpf
Der Klimawandel trifft den Alpenraum besonders stark. Die Alpenflora wird jedoch nicht nur vom Klimawandel beeinflusst, sondern von vielfältigen menschengemachten Umweltveränderungen. Das hat bereits vom Weltall aus sichtbare Folgen: Die Alpen ergrünen, da neue Gebiete von Pflanzen bewachsen werden und die Vegetation allgemein dichter und höherwüchsiger wird. Arten aus höheren Lagen sind jedoch nicht sehr konkurrenzstark und reagieren meist verzögert auf Umweltveränderungen. Die einzigartige Artenvielfalt der Alpen steht somit zunehmend unter Druck durch neue Konkurrenten aus tieferen Lagen und anderen Regionen der Welt.
Montag, 12. Januar 2026
Wie grün ist Grönland wirklich? – Auf den Spuren historischer Botaniker in Ost-Grönland
Christian Rixen
Grönland verändert sich durch den Klimawandel stark. Um die Veränderung der Pflanzendecke zu untersuchen, wiederholten wir historische Pflanzenuntersuchungen (von 1931 und 2001) im Osten Grönlands. Für die Feldarbeit waren wir zwei Wochen auf uns allein gestellt unter Moschusochsen, Eisbären und Eisbergen. Der Vortrag schildert Abenteuer, Arbeit und Blumen in dem grössten und wenigsten besuchten Nationalpark der Welt.
Montag, 19. Januar 2026
Plankton – die grüne Lunge des Ozeans
Meike Vogt
Text folgt.
Montag, 26. Januar 2026
Mangroven – Gefährdung, Regeneration und Rolle im Kohlenstoffkreislauf
Thomas Fickert
Mangroven speichern im Vergleich zu anderen Waldökosystemen der Erde überproportional viel Kohlenstoff pro Flächeneinheit, sie gelten daher im Kampf gegen den Klimawandel als wichtige natürliche CO2-Senke. Mangroven sind zugleich eines der weltweit am stärksten bedrohten Ökosysteme, mit Verlustraten, die sogar jene von tropischen Regenwäldern übertreffen – aus potentiellen CO2-Senken werden so CO2-Quellen, die den Klimawandel weiter antreiben. In jüngerer Zeit mehren sich Initiativen, verloren gegangene Mangroven aufzuforsten und degradierte Mangroven zu rehabilitieren. Diese Maßnahmen sind aber im Vergleich zu natürlicher Regeneration aufwändig und häufig nicht erfolgreich, weshalb sie durchaus kritisch zu hinterfragen sind.
Montag, 02. Februar 2026
Es grünt wieder… wie sich die Ufer-Tamariske die Kander zurückerobert
Nora Rieder & Olivier Magnin
Die Kander ist einer der wildesten Alpenflüsse und bietet im Gasterental zahlreichen Pflanzen und Tieren dynamische Lebensräume. Die Ufer-Tamariske (Myricaria germanica) ist auf solche natürlichen Auengebiete angewiesen und gedeiht prächtig auf den Kies- und Sandbänken im Oberlauf der Kander. Doch bereits ab Kandersteg ist die Dynamik des Flusses durch Verbauungen stark eingeschränkt und es findet sich kein Lebensraum mehr für die Tamariske. Oder doch?
Olivier und Nora verraten euch, wo man die Tamariske ausserhalb des Gasteretals doch noch antrifft und mit welchen Massnahmen der Kanton Bern die Art fördert. Eine gute Planung, wissenschaftliche Untersuchungen, gärtnerisches Können, Muskelkraft und vor allem viel Geduld sind dabei gefragt. Wir berichten von viel Unerwartetem, Misserfolgen und ersten Meilensteinen.
Montag, 09. Februar 2026
Begrüntes Neuseeland – von Vulkanlandschaften bis Baumfarnwälder
Fabienne Aebersold & Tatjana Wey
Neuseeland ist bekannt für seine einzigartigen Wälder und Landschaften. Die zahlreichen dazugehörigen Inseln wurden erst in junger Vergangenheit aus dem Pazifik gehoben und viele davon sind nach wie vor durch Vulkanismus geprägt. Auch die Entdeckung durch den Menschen liegt nicht allzu weit zurück und deren Besiedlung hat die einheimische Flora und Fauna nachhaltig geprägt. Während unserer Reise nach Aotearoa nehmen wir die Sukzession nach vulkanischer Aktivität sowie ein einzigartiges Wiederansiedlungs-Projekt von einheimischen Pflanzen- und Vogelarten unter die Lupe.
Montag, 02. März 2026
Jahreshauptversammlung mit Kurzvorträgen & im Anschluss Apéro Riche
Wie immer mit dem legendären Büchertausch!